Vorstellung Peter Eckerle, StoREgio

Mein Name ist Peter Eckerle. Seit 2013 leite ich als Geschäftsführer den Verein StoREgio Energiespeichersysteme mit Sitz in Ludwigshafen, der auf eine gleichnamige Spitzenclusterinitiative zurückgeht. Wir beschäftigen uns im Verein generell mit der Rolle von „Flexibilität“ in Energiesystemen auf Basis erneuerbarer Energien. Speichersysteme spielen dabei natürlich eine große Rolle, wobei die Technologie (elektrochemisch, chemisch, Wärme, mechanisch) erstmal egal ist. Mit unseren Mitgliedern organisieren wir bevorzugt anwendungsorientierte Projekte, in denen wir neben technischen Fragen auch immer die Frage der Wirtschaftlichkeit und Marktakzeptanz adressieren. Die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle hat darüber eine hohe Bedeutung bei uns erhalten.

Was begeistert Dich an der Idee „OpenEMS“?

In vielen unserer Projekte – und verstärkt in den letzten Jahren – stoßen wir immer auf das Energiemanagementsystem als die Schlüsselkomponente, um eine Kombination technischer Anlagen zu einem funktionierenden System zu verbinden, das für den Anwender einen Nutzen bringt. Stichworte wie Sektorenkopplung oder Multi-Use Anwendungen von Speichern beschreiben eine zunehmende Komplexität von Systemen und Abläufen, die insbesondere im Hinblick auf einen wirtschaftlichen Nutzen nötig ist, aber effizient gemanaged werden muss.

Hier kommt OpenEMS ins Spiel. Sowohl auf der Anlagenseite als auch der Anwendungsseite besteht eine hohe Innovationsdynamik. Der Ansatz, OpenEMS als verbindendes Element zu positionieren, bietet die Chance, die Komplexität des Zusammenspiels von Anlagen und Anwendungen dramatisch zu reduzieren. Kunden eröffnet dies die Aussicht auf größere Freiheitsgrade in der Anlagenauswahl und der Adaptionsfähigkeit an zukünftige Entwicklungen – und das alles bei wahrscheinlich geringeren Kosten.

Was erwartest Du Dir von der OpenEMS Association?

Keine Wunder. Mit der Entwicklung von open-source Software lässt nicht direkt Geld verdienen. Die Arbeiten werden zumindest anfänglich von der Begeisterung der beteiligten Personen getragen. Wichtig wird es sein, sowohl bei Anbietern und Nachfragern von Produkten die Bedeutung von OpenEMS als Mittel zum Zweck und als Unterstützung für die eigenen Ziele zu vermitteln.

Welche konkreten Anwendungsfälle möchtest du mit OpenEMS umsetzen?

Da wäre ich pragmatisch und würde die Anwendungsfälle angehen, die sich im Markt am schnellsten und weitesten verbreiten.

Wo treten aktuell noch Hürden in der Umsetzung auf?

Eine Hürde ist, schlicht eine kritische Masse an Entwickler/innen zu gewinnen, um in der Geschwindigkeit der Marktanforderungen Ergebnisse produzieren zu können. Je geringer die verfügbare Masse ist, desto mehr wird es deren Fokussierung auf besonders kritische Funktionen bedürfen – und einer entsprechenden Meinungsbildung in der Association.

Die erste Hürde hängt an der zweiten. Unternehmen dürfen OpenEMS nicht als Konkurrenz, sondern als Hilfe sehen. Dann werden sie auch bereit sein, Entwicklungskapazitäten dafür zur Verfügung zu stellen.