Limitierung bei negativen Preisen und Lastgang-Einkauf

Hallo Forum,

Über unseren Versorger haben wir für die nächsten 2 Jahre Lastgang-orientiert Energie eingekauft. Falls die Energie nicht abgenommen wird, wird sie im bekannten 15-Minuten Raster auf dem Spotmarkt wieder verkauft.
Das Phänomen der negativen Börsenpreise hat ja bekanntlich seit letztem Jahr deutlich zugenommen. Heißt für uns: wir nehmen die Energie nicht ab und zahlen ggf. für den Verkauf noch Geld! Das doof…

Eine entsprechende Regelung stelle mich recht komplex vor. Etwas in der Art:
WENN negativer Preis UND Verbrauch < Einkauf DANN Drosselung PV/BHKWs.
Bisher alles nur Brainstorming.

Ein Batteriespeicher in einer entsprechenden Größe wäre für uns, bei einem Verbrauch von 250kW zu Produktionszeiten, (noch) unwirtschaftlich.

Ich werde mir zunächst mal die Controller Entso-E und ToU anschauen und dann versuchen die Daten zur eingekauften Energie aus einer DB zu ziehen.

Vielleicht hat schon mal jemand etwas in der Richtung gemacht und kann mir einen Schubs in die richtige Richtung geben…

Gruß,
klinki

Hallo Klinki,

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Lass dir mal wieder ein Angebot machen… Batteriespeicher sind mittlerweile sehr erschwinglich geworden. Vielleicht wäre unser neuer FENECON Commercial was, den wir bald vorstellen…
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Spannende Fragestellung. 1-zu-1 wirst du das aus bisherigem OpenEMS-Code nicht ableiten können, weil wir natürlich sowas immer zuerst mit einer Speichersteuerung lösen würden. Aber mit anderen Worten ist deine Problemstellung ungefähr so:

  • Ziel ist, dass immer innerhalb von 15-Minuten genau die Energie bezogen wird, die ihr eingekauft habt. In Speichersteuerung gesprochen: Regelung nicht auf “0” am Netzanschlusspunkt (= Eigenverbrauchsoptimierung), sondern auf einen davon abweichenden Wert. Sowas in der Art haben wir mal mit dem Controller.Symmetric.BalancingSchedule gemacht.

  • Der Time-of-Use-Controller funktioniert so, dass er versucht die Kosten (cost) zu reduzieren. Diese berechnen sich dort standardmäßig als Netzbezug * Preis/kWh (siehe Code). In deinem Fall wären die Kosten Abweichender Netzbezug * Preis/kWh

  • Das alles ist bisher immer auf Speicher optimiert. Angedacht und grundsätzlich mit dieser Softwarearchitektur möglich ist aber auch, dass stattdessen PV-Anlagen, Ladesäulen, Wärmepumpen, etc. geregelt werden. An sowas bin ich dran… ist aber komplex.

Gruß,
Stefan

Hi Stefan,

Deine Zusammenfassung trifft sozusagen des Pudels Kern.
Mein erster Annäherungsversuch ist zunächst mal die Einkaufs-Daten in´s EMS zu kriegen.
Eine allgemeine CSV-Import-Funktion für alle Datenbank-Systeme ist mir zu aufwändig. Deshalb werde ich das händisch in unsere Influx packen.

Eine dynamische Regelung quer durch den “Geräte-Garten” ist für mich zu komplex. Zumal wir nicht viele Möglichkeiten haben Lasten zuzuschalten. Bisher arbeiten wir erfolgreich mit Lastabwurf von Wallboxen und Lüftungsanlagen. Dies aber rein für Peakshaving. Ebenfalls ein großer Kostentreiber.

Dann bin ich auch mal auf Deine Entwicklung gespannt. Wäre super, wenn Du mich auf dem Laufenden halten könntest.

Wann kommt der neue Commercial denn?

Gruß,
Klinki