Neuanlage aber wie

Hallo, ich bin neu hier im Forum und sollte meine Anfrage hier nicht passen, bitte ich das zu entschuldigen.

Seit 2 Jahren recherchiere ich nun, wie ich mein BHKW (Senertec Dachs 5.5 Gen2), Wallboxen Eassee (3) mit einer zukünftigen Photovoltaikanlage (10Kwp) und einem Batteriespeicher im Mischbetrieb und gegebenenfalls auch im Inselbetrieb betreiben kann.

Durch die momentane Lage, möchte ich auch einen Heizstab nutzen um den Gasverbrauch zu senken.

Mein Haus aus dem Jahr 1895 mit 330 qm Fläche besteht aus einer Wohneinheit und einer Arztpraxis.
Als Laie findet man bedauerlicherweise wenig kompetente Ansprechpartner, weder beim Energieversorger noch bei der Industrie oder einem sogenannten Energieberater.

Daher mein Versuch nun hier, mit der Bitte, ob man mir behilflich sein kann, oder einen möglichen Ansprechpartner geben kann.

Eine alte Villa, lässt sich schlecht unter Erhalt der alten Fassade dämmen und zum Niedrigenergiehaus machen, daher kam eine Wärmepumpe nicht in Frage.

Mit Interesse habe ich Tests zu Speicherlösungen gelesen. Bedauerlicherweise werden diese immer für Photovoltaik, aber nie für BHKW gemacht und schon garnicht im Mischbetrieb.

Mittlerweile mache ich meine Recherche rückwärts, ich suche einen Energiemanager, der meine Bauteile gemeinsam unter einen Hut bringt, was jedoch recht schwer erscheint.

FEMS oder Solarmanager scheinen hier aus meiner Sicht die Nase vorn zu haben, ich weiß allerdings nicht ob genau meine Geräte unterstützt werden.

Vielen Dank

Maki_63

Hallo Maki,

An sich kann dir Consolinno Energy helfen, wenn es um die “Auswertung” des Mischbetriebs geht. Bei so kleinen Anlagen, denk ich aber dass der Kosten-Nutzen für das Ergebnis zu gering ist.
Ich kann dir nicht sagen, wie hoch der Aufwand ist für diese Auswertung, aber wenige Stunden vergehen hier schnell.

Zu den anderen Punkten.
Ich bin gerade im Austausch mit Senertec. die Gen2?!? schnittstelle ist (glaube ich, evtl wars auf Gen1) bereits in OpenEMS integriert. Die Neue Generation wird wahrscheinlich im Laufe des Jahres integriert werden.
Auch Easee ist aktuell in der Pilottestphase von uns integriert.

So nun zum Komplexeren :smiley:. Reine Überschusscontroller etc. sind bereits integriert, allerdings den “Optimalen” Mischbetrieb erhält man hierdurch nicht.

Theoretisch kann man logikabläufe bewerkstelligen/implementieren. Allerdings sind hier viele Faktoren, die nicht auf “Logik” basieren. (Da Mischbetrieb)
Zumindest ist es mir apriori nicht klar, ob es “günstiger” ist pv strom in das Auto zu laden, zu verheizen, oder das BHKW zuzuschalten.

Irgendwie kann man sich eine einfache Logik schon zusammenbauen, die sicherlich besser ist, als es Wärmegeführt laufen zu lassen.

Hier hängt vieles am Verbrauch, an der Sonne, an Wärmebedarf. Einiges kann man Vorhersehen.

aktuell konzeptionieren wir, wie wir “Optimierer”, die mit “Kosten” gefüttert werden an OpenEMS anschließen können. So würde der Optimierer dann das “kostengünstigste” über mehrere Stunden versuchen zu erreichen.

Für größere Anlagen haben wir hier die Flexa, allerdings rentiert sich diese, wenn dann, erst ab Energiekosten > 10.000€. Dort wird ein Modell erstellt und kommuniziert dann mit den Anlagen über OpenEMS.

Schönen Gruß

Paul

Hallo Paul,

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Das klingt nach trial and error und etwas Erfindergeist und Geduld.

Ich denke aber auch, dass es zukünftig wichtiger ist einen guten Energiemanager zu haben, da Produkte wie Wechselrichter, Speicher, Module, Heizstäbe und auch Wallboxen relativ beliebig austauschbar sein werden.

Ein Manager angepasst an die individuelle Situation des Hauses/Users wird an Bedeutung gewinnen und der, der am meisten flexibel ist, wird das Rennen machen.

Ich überlege am Kaco Wechselrichter Hybrid mit entweder BYD oder vielleicht Fenecon Batterie.

Hallo Paul,
hallo Maki,

die Integration und Optimierung von verschiedensten regelbaren Geräten (z. B. Batterie- und Wärmespeicher, Wärmepumpen, E-Autos, etc.) mit zeitvariablen Stromtarifen, etc. ist ein komplexes Thema, das in Zukunft immer mehr an Bedeutung zunehmen wird.

Praktisch setzen wir aktuell auch eher “Logik” ein, so wie Paul das oben beschrieben hat.

Die echte Optimierung der Flexibilität z. B. mit mathematischen Modellen, KI, etc. ist ein Thema mit dem wir uns bisher ‘nur’ in Forschungsprojekten beschäftigt haben. Gerade vor ein paar Wochen habe ich auch selbst einen Mathematiker dazu als Praktikanten betreut, der so ein Modell (weiter)entwickelt hat. Ein Bericht dazu wird demnächst von @pooran.c hier und auf OpenEMS.io veröffentlicht.

Der nackte Code liegt aktuell hier: GitHub - sfeilmeier/ems-energy-model: Energy Model tests for EMS - allerdings noch ein Stück entfernt von echter Einsetzbarkeit.

Gruß,
Stefan

PS: @Maki_63 Ich renoviere privat ein nicht ganz so altes Haus, habe aber auch schon (fast) die komplette Mobilität und Heizung auf elektrische Energie umgestellt und steuere alles über OpenEMS. Dabei setze ich auch einen FENECON Home als Batteriespeicher ein.

Danke für die Antwort.
Verstehe ich das richtig, FEMS ist aktuell nicht wirklich nutzbar?

@Maki_63 Deine Anlage ist offensichtlich kein typischer Standardfall und mit BHKW, Wallbox, PV-Anlage, Speicher und Inselbetrieb durchaus komplex. FEMS i.V.m. mit den FENECON Stromspeichern bietet dafür eine standardisierte Lösung, d.h. du kannst fertige FEMS-Apps ‘von der Stange’ dazu kaufen, die z. B. das BHKW ansteuern und der FENECON Home ist auch notstromfähig mit solarer Wiederbeladung.

Eine komplett individuell angepasste Lösung, wäre der Ansatz, den Paul von Consolinno vorgestellt hat. Das ist natürlich deutlich mehr Projektaufwand und deshalb insgesamt deutlich teurer. Auch diesen Weg gehen aber mittlerweile einige Privatleute bzw. natürlich eher Unternehmenskunden/Mehrfamilienhäuser/Quartiere.

Das Schöne ist, dass die Basis immer OpenEMS ist, d.h. Implementierungen, die einmal aufwendig in einem Projekt umgesetzt wurden, finden hoffentlich im Laufe der Zeit auch den Weg zurück ins ‘Standard-OpenEMS’ und stehen auch irgendwann als App ‘von der Stange’ zur Verfügung. So kommen wir gemeinsam bei der Energiewende voran. FEMS-Kunden können diese neuen Apps dann z. B. oft auch einfach nachinstallieren (nach Freigabe/Qualitätskontrolle/etc. durch FENECON), da sie dauerhaft und kostenlos immer die neuesten Updates bekommen.

Gruß,
Stefan

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