SG-Ready Wärmepumpe: Modbus-Register für SG-Ready Status

Ich haben neben der PV-Anlage nun auch eine Novelan Erdwärmepumpe. Diese ist SG-Ready und ich würde sie gerne über den passenden Controller ansteuern. Um die Wärmepumpe in den entsprechenden SG-Ready Modus zu setzen, muss nur der Zahlenwert des Modus in das Holding-Register mit der Adresse 14 geschrieben werden auf dem Wärmepumpencontroller.

Sehe ich das es zwar heute möglich ist, als Steuerungsmittel externe Relais anzsteuern, aber nicht einfach einen Zahlenwert in ein Modbus-Register zu schreiben?

Erdwarme Grüße,
Martin

Richtig, so ist das aktuell.

Ich glaube, dass Consolinno hier bereits “smartere” Einbindungen entwickelt hat - davon ist bis jetzt aber leider noch nichts upstream gelandet.

Ich würde tatsächlich an deiner Stelle einfach den Controller an der Stelle erweitern/umbauen, so dass er statt dem digitalen Ausgang den Modbus-Wert schreibt. Brauchst du dafür Unterstützung? Falls das gängig ist, dass Wärmepumpen SG-Ready so über Modbus umsetzen, könnte man daraus dann auch eine Nature machen.

Kannst du das vollständige Protokoll deiner Wärmepumpe hier teilen? Weißt du zufällig, ob andere Wärmepumpen das auch so umsetzen?

Gruß,
Stefan

Hier findet man die Doku zur Modbus-Steuerung aller Novelan-Wärmepumpen: https://files.ait-group.net/FILES/Novelan/Betriebsanleitungen/01%20Waermepumpen/05%20Regler/Zubehoer/83055703hDE_Novelan_GLT.pdf

Die relevanten Holding-Register sind auf Seite 21 und 22. Zur AIT-Group gehören die Marken Novelan und Nibe, damit deckt man schon einen ordentlichen Marktanteil ab, Ich recherchiere mal, ob das andere Hersteller von SG-Ready Wärmepumpen auch via Modbus umsetzen.

Viele Grüße,
Martin

Stiebel Eltron kann auch SG-ready Modi über Modbus einstellen:

Seite 22.

Alle anderen Wärmepumpen sind per I/O Stsuerbar, habe ich in der Praxis die Erfahrung genacht.

Und genau das ist es hauptsächlich, was mich ein wenig von OpenEMS/FEMS fernhält.
Ich beschäftige mich schon recht lange mit der Suche nach einem “optimalen” HEMS, das in unserem Neubauprojekt zu Einsatz kommen soll.
Das “natürlich” hierbei nachhaltig, energieeffizient und “smart” vorgegangen werden soll, versteht sich für mich von selbst.
Für die nötige technische Ausstattung (PV mit Speicher, Wärmepumpe, Wallboxen etc.) steht aktuell u.a. auch Fenecon auf der Liste potenzieller Kandidaten. Insbesondere das FEMS halte ich in weiten Teilen für sehr innovativ. Z.B. die Einbindung flexibler Stromtarife steht ja offensichtlich in den Startlöchern und ich würde eine derartige Funktion auch gerne in meiner Anlage sehen.
Zu dieser Innovationsfreude passt für mich aber überhaupt nicht die Vernachlässigung der Wärmepumpenanbindung. SG-Ready ist für mich schon ein Konstrukt, das schon lange nicht mehr zeitgemäß ist. Und dann auch noch nur über Relais ansteuern? Wirklich?
Ich verstehe durchaus die Idee hinter SG-Ready. Es ist einfach zu verstehen und man überlässt es dem Wärmepumpenhersteller, wie er die verschieden Status intern umsetzt.
Aber das ist nicht mehr ausreichend, wenn wir aktuell über HEMS nachdenken. Da muss eine (Modbus-)Anbindung her, die ein ganzes Stück über das einfache Setzen zweier boolean Werte hinausgeht. Bei den Wallboxen z.B. werden doch auch herstellerspezifische Anbindungen realisiert. Warum nicht auch bei den Wärmepumpen?

Hallo Pow-Lee,

Ich bin Deiner Meinung: SGready als kleinster gemeinsamer Nenner ist nicht zeitgemäß und hat bei mir zu erheblichen Problemen geführt. Die Wärmepumpe kann in´s Takten geraten. Das liegt aber an der Umsetzung der Heizungs-Hersteller. Lt. meinem Installateur bei Buderus, Vaillant & Co. das Gleiche.
Ich habe das Ganze mal versucht auf meiner Homepage zu beschreiben.
Daher bin ich mal gespannt was Consolinno da noch entwickelt.

Die Ansteuerung der Wärmepumpen muss dynamisch regelbar sein/werden. Modbus ist m.E. die beste Wahl. Leider sehe ich dann kommen, dass jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht und wir (als OpenEMS-Community) mit Anpassungen beschäftigt werden.
Der gleiche Murks wie mit dem Sunspec-Protokoll. Prinzipiell der richtige Ansatz, aber die Umsetzung scheitert an den Herstellern.

Gruß,
Klinki

Heiho,
leider wurde die wärmeseitige Weiterentwicklung intern nun geschoben. Die ganzen PR waren wohl etwas zu viel und beschäftigen uns aktuell verstärkt mit der Stromseite kombiniert mit algorithmik/Flexa. Unsere OpenEMS Entwicklung liegt aktuell gebündelt bei Opernikus.

Hier wird zwar aktuell auch die SG - Schnittstelle verwendet, aber in der Regel geht es bei uns um Fahrpläne, die für einzelne Verbraucher (z.B. Wärmepumpe) unterschiedliche Lange konfiguriert werden und deshalb Laufzeiten oft richtung 2h gehen.

Auf der Wärmeseite haben wir es mit folgendem Ansatz versucht, weil die ganzen Erzeuger unvorhergesehenes machen:

  • ‘kastrierung’ der Erzeuger. d.h. wir nutzen nur die funktionalität zum ein und Ausschalten und bei Wärmepumpen zusätzlich noch die Verlauftemperatur, die die Wärmepumpe selbst fahren soll

  • eigene PID-Regler logik geschrieben um Wärme zu verteilen (Mischer), das könnte man auch noch der Wärmepumpe oder dem Heizkessel überlassen, hat aber dann das ‘Problem’, dass man oft die Vorlauftemperatur nicht ‘hochfahren’ kann, wenn die Energie günstig ist.

  • den Pufferspeicher selbst überwacht mit Temperaturfühlern und gewisse ein und Ausschalttemperaturen konfiguriert.

  • ggf. die ‘optimale’ Vorlauftemperatur von einem externen Solver setzen lassen (verbunden mit forecasts/Algorythmik)

Ganz zufrieden sind wir mit dieser vorgehensweise nicht, aber wie ihr schon sagt, wie die Sg-Ready schnittstelle umgesetzt wird ist jedem Hersteller überlassen und es erfordert oft dann viel einstellung am Gerät selbst, was wir oft nicht gewährleisten können, wenn wir nicht vor Ort sind. Deshalb war das bisher die praktikabelste Lösung.

privat zu Hause versuche ich (hoffentlich diesen Winter) noch einen anderen Ansatz:
Ziel ist es die Wärmepumpe zu ‘verarschen’ bzw. anhand der forecasts/sonneneinstrahlung zu motivieren früher einzuschalten. Da die Wärmepumpe nichtmal eine sg-schnittstelle hat, werde ich folgendes versuchen

  • Außentemperaturmanipulation. Durch parallel bzw. reihenschaltung von ggf. mehreren Widerständen soll die Außentemperatur um 10 oder 15 Grad reduziert werden. Dadurch fährt automatisch die Wärmepumpe eine höhere Vorlauftemperatur und schickt auch mehr wärme in die Heizkreise. Dies werde ich ab Nachmittag/Abend versuchen.
  • EVU-Sperre werde ich verwenden um das “frühzeitige” einschalten der Wärmepumpe zu unterbinden
  • Puffertemperaturen und heizkreis temperaturen messen. Je nach Puffertemperatur wird die EVU-Sperre aktiv, also wenn ich der Meinung bin zum heizen nach der “Nachtabsenkung” ist es noch warm genug und es wird sonne geben.

Guten Morgen Paul,

Schade…wirklich…Ich war sehr neugierig was ihr denn so auf die Beine stellen würdet. Aber, ja, eine Heizungssteuerung zu implementieren ist eine riesige Herausforderung. Bleibt zu hoffen, dass auch die Erzeuger-Seite die Zeichen der Zeit irgendwann erkennt und unsereins praktikable Schnittstellen anbietet. Aber letzten Endes: wozu? Die Politik generiert den Heizungsbauern aktuell Aufträge ohne Ende und jeder, der eine Wärmepumpe aufbauen kann, braucht über Jahre keine Angst vor Langeweile zu haben. Warum sich dann mit anderen Themen beschäftigen und über den Tellerrand schauen…

Anyway. Philosophie hilft uns aktuell nicht weiter. Aber vielleicht ein Ansatz für Dich: Hast Du mal über eine eBus-Kopplung nachgedacht? Einen Bastel-eBus-Adapter nutze ich seit einiger Zeit für die Betriebsdatenerfassung (integrierte Wärmemengenzähler, Temperaturen, Drehzahlen, Durchfluss, usw.) .
Eine Steuerung von z.B. Vorläufen ist auch möglich - hab ich bisher aber auch noch nicht umgesetzt. Die Firma Esera bietet mittlerweile interessante Produkte auf Industrie-Niveau an. Habe letztes Wochenende auf deren eBus/Ethernet Gateway gewechselt. Absolut gar keine Probleme bisher.
Für eBus sind alle Wärmeerzeuger mehr oder weniger gleich.

Gruß,
klinki

PS: Den Ansatz zur Verschiebung der Heizkurve durch Manipulation des Außentemperaturfühlers :sweat_smile: Klasse! Darauf muss man erstmal kommen!

Guten Morgen klinki,

Ja eebus war bei uns schon ein paar mal im Gespräch. Ich selbst habe mich noch nicht damit beschäftigt. Klingt aber interessant, ich hab nur leider “zu alte” Geräte zu Hause, die so etwas noch nicht sprechen können ;).
Wäre natürlich schön, wenn sich hier ein funktionierender Standard herauskristalisiert.
Soweit ich informiert bin scheiterte es bei uns an hohen Lizenzkosten, wenn man die SDKs verwendet. Aber ob man diese wirklich zum Anbinden benötigt? :slight_smile: Noch neuland für mich.
Aber es wäre natürlich toll, wenn man nicht 50 Anbindungen pflegen müsste :wink:
Schönen Gruß

Pauli

Ich bin auch gerade dabei eine WP zu installieren. Die Regelung UVR16x2 kommt von Technische Alternative Österreich. Da gibt es interessante Möglichkeiten. Sie haben selbst ein EMS im Programm. Da läßt sich eventuell schell eine Anbindung zu openEMS herstellen. Hier ein Auszug:
Energiemanager
Funktionsbeschreibung
Der Energiemanager verwaltet bis zu 12 Leistungsregelungs-Funktionen. Die (üblicherweise) vom CAN-EZ3 gemessene und errechnete verfügbare Überschussleistung wird auf Grund diverser Parameter und benutzerdefinierter Prioritäten auf die beteiligten Leistungsregelungen aufgeteilt.
Eingangsvariablen
Freigabe Generelle Freigabe der Funktion (digitaler Wert EIN/AUS)
Netzbezug
Momentaner Netzbezug
• Negativ, wenn Strom ins Netz eingespeist wird
• Positiv, wenn Strom vom Netz bezogen wird
Sollwert Sollwert zum Netzbezug
• Über die Eingangsvariable Netzbezug überblickt die Funktion den Netzbezug des gesamten
Systems – fällt dieser Wert ins Negative, handelt es sich um Netzeinspeisung.
• Im Standard-Anwendungsfall wird diese Eingangsvariable mit dem Systemwert „Wirkleis-
tung gesamt“ des verwendeten Energiezählers verknüpft.
• Der Sollwert (WE: -500 W) bietet eine Möglichkeit, kurzzeitigen Netzbezug zu verhindern
(= Toleranzwert).
Ohne einen derartigen Toleranzwert kann es vorkommen, dass dem Verbraucher eine Sollleistung vorgegeben wird, die nicht (mehr) intern produziert wird, und dadurch wird kurzzeitig Strom aus dem Netz bezogen, um die Sollleistung zu erfüllen. Durch Angabe eines negativen Wertes wird stattdessen eher Strom ins Netz eingespeist.
• Alle Eingangsvariablen, die sich auf Leistung beziehen, können Werte in den Einheiten W oder kW erhalten. Die Erkennung der Einheit erfolgt automatisch.

Weiteres hier: Heizungsregelung und intelligente Kühlung > Lösungen - Technische Alternative
Vorhanden ist bei meinem System bereits PV mit Victron Anlage 50V mit Multibus II, MPPT RS450, CerboGX-Venus-large und 30kWh Lithium Titanat Oxid Speicher mit Daly-BMS und diversen Schnittstellen. z.B. gibt es auch schon Möglichketien zum Einbinden in openEMS: How to connect a DALY BMS via UART with a Raspberry Pi
Connecting a DALY BMS with a computer using the supplied USB-adapter is well known. But on a Rasperry Pi Zero
W, there is just one USB interface and if power should be saved, why use the additional USB adapter when the RasPi has a native UART interface after all?
So the process is quite simple and straight forward:

  1. Check the pinout of the DALY BMS UART connector
  2. Understand what to do with it
  3. Enable UART in the RasPi config and
  4. Write a program to read out the BMS data

Hierzu weitere Infos gern von mir auf Anfrage.